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Chronisches Fatigue-Syndrom (CFS): Wenn der Körper nicht mehr kann





Was ist CFS? Das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS), auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) bekannt, ist eine schwere und komplexe Erkrankung, die durch anhaltende, lähmende Erschöpfung gekennzeichnet ist, die nicht durch Ruhe gelindert wird. Diese Erschöpfung geht weit über normale Müdigkeit hinaus – sie kann den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen, sodass selbst einfache Aufgaben wie Einkaufen oder ein Gespräch führen nahezu unmöglich werden.

Dabei wird CFS oft missverstanden. Viele Betroffene hören Sätze wie „Du bist doch nur müde, mach doch mal Urlaub.“ Doch CFS ist keine Frage von Faulheit oder Überarbeitung. Es handelt sich um eine Erkrankung mit biologischen, neurologischen und immunologischen Veränderungen, die oft durch Infektionen, Stress oder andere Trigger ausgelöst wird.

Die Symptome von CFS

CFS kann sich bei jedem Betroffenen unterschiedlich äußern, doch einige der häufigsten Symptome sind:

  • Kognitive Probleme („Brain Fog“): Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit und ein Gefühl von mentaler Benebelung.

  • Post-exertionelle Malaise (PEM): Eine Verschlechterung der Symptome nach körperlicher oder mentaler Belastung, die Tage oder Wochen andauern kann.

  • Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden: Oft ohne erkennbare Entzündung.

  • Schlafstörungen: Trotz langer Schlafzeiten fühlen sich Betroffene nicht erholt.

  • Kopfschmerzen, Halsschmerzen oder geschwollene Lymphknoten.

  • Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen, Gerüchen oder Chemikalien.

Viele Menschen mit CFS fühlen sich gefangen in einem Körper, der nicht mehr funktioniert wie früher. Es ist, als würde der Akku permanent bei 5 % verbleiben – unabhängig davon, wie sehr man versucht, ihn aufzuladen.


Mögliche Ursachen von CFS

Die genaue Ursache von CFS ist noch nicht vollständig geklärt. Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass es sich um eine multifaktorielle Erkrankung handelt. Zu den möglichen Auslösern gehören:

  1. Virusinfektionen: CFS tritt häufig nach Infektionen mit Epstein-Barr-Viren, Herpesviren oder anderen Erregern auf.

  2. Immunsystemdysfunktion: Ein über- oder unteraktives Immunsystem könnte eine Rolle spielen.

  3. Hormonelle Ungleichgewichte: Insbesondere die HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse) zeigt bei vielen Betroffenen Auffälligkeiten.

  4. Dysbalance im Mikrobiom: Eine gestörte Darmflora kann chronische Entzündungen fördern und die Energieproduktion beeinflussen.

  5. Oxidativer Stress: Zellen können durch freie Radikale geschädigt werden, was die Energieproduktion in den Mitochondrien beeinträchtigt.

CFS: Geschichten aus unserer Praxis

Das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS) ist in unserer Praxis ein häufiges Thema. Menschen kommen zu uns, die seit Monaten, manchmal Jahren unter extremer Erschöpfung leiden. Sie haben viele Untersuchungen hinter sich, oft ohne Ergebnis, und fühlen sich von der Schulmedizin allein gelassen. Der Satz „Ich habe das Gefühl, dass mein Körper mich im Stich lässt“ fällt immer wieder – und er beschreibt die Ohnmacht, die Betroffene empfinden.

Eine unserer Patientinnen, Melanie, 38 Jahre, schilderte uns zu Beginn:„Ich war immer voller Energie. Doch nach einem Pfeifferschen Drüsenfieber vor anderthalb Jahren ging nichts mehr. Ich bin nicht mehr ich selbst. Selbst nach zehn Stunden Schlaf wache ich erschöpft auf. Niemand nimmt mich ernst, und ich frage mich manchmal, ob ich mir das einbilde.“


Diagnostik in unserer Praxis

Die Diagnose „CFS“ ist selten eine schnelle oder einfache Erkenntnis. Viele unserer Patienten haben bereits einen langen Leidensweg hinter sich, mit unzähligen Tests und ergebnislosen Arztbesuchen. Unser Ansatz beginnt immer mit einer ausführlichen Anamnese und individuellen Diagnostik. Dabei betrachten wir nicht nur die Symptome, sondern auch die Lebensumstände, Auslöser und die persönlichen Herausforderungen der Patienten.

In Annas Fall führten wir spezifische Tests durch:

  • Darmgesundheit: Eine Stuhlanalyse zeigte eine gestörte Mikrobiota und stille Entzündungen.

  • Nährstoffstatus: Auffällige Mängel an Vitamin D, B12 und Magnesium.

  • Mitochondrien-Funktion: Hinweise auf eine verringerte Energieproduktion in den Zellen.

  • Chronischer Entzündungsstatus: Erhöhte Entzündungsmarker, die ein belastetes Immunsystem signalisierten.

Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz

CFS erfordert Geduld und ein Konzept, das individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt ist. In Melanies Fall kombinierten wir verschiedene Ansätze:

1. Strukturierte Energieverteilung (Pacing)

Melanie lernte, ihre begrenzte Energie wie ein wertvolles Gut einzuteilen. Sie führte ein Energietagebuch und identifizierte Aktivitäten, die sie überanstrengten. Mit Pacing fand sie eine Balance zwischen Aktivität und Regeneration.

2. Ernährungsumstellung

Eine entzündungshemmende Ernährung war zentral. Gemeinsam entwickelten wir Mahlzeiten, die Melanie leicht umsetzen konnte. Dabei setzten wir auf:

  • Frisches Gemüse, hochwertiges Protein und gesunde Fette.

  • Den Verzicht auf Gluten, Zucker und Milchprodukte, die ihre Beschwerden verschlimmerten.

  • Aufbauende Lebensmittel wie Knochenbrühe und fermentierte Produkte, die den Darm unterstützten.

3. Mikronährstoff-Therapie

Anhand der Laborergebnisse unterstützten wir Melanies Regeneration mit:

  • Vitamin D, um das Immunsystem zu regulieren.

  • Magnesium und Coenzym Q10, um die Zellenergie zu fördern.

  • Probiotika zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora.

4. Entspannung und Stressreduktion

Stress verschärft die Symptome von CFS erheblich. Melanie entdeckte Entspannungstechniken, die zu ihr passten und kurze Atemübungen. Wir arbeiteten auch an ihrem Schlaf, um die Regeneration zu fördern.

5. Naturheilkundliche Begleitung

  • Adaptogene Kräuter, wie Rhodiola und Ashwagandha, stärkten ihre Stressresistenz.

  • Mit gezielten Infusionen versorgten wir ihren Körper mit Nährstoffen, die er nicht mehr ausreichend hat.

Fortschritte und Herausforderungen

Nach sechs Monaten sagte Melanie:„Ich bin noch nicht die Alte, aber ich fühle mich endlich wieder wie ein Mensch. Es gibt Tage, an denen ich durchatmen kann und wieder kleine Dinge schaffe, die ich längst aufgegeben hatte.“

Diese Fortschritte machen unsere Arbeit so wertvoll. Sie zeigen, dass mit Geduld, einem ganzheitlichen Ansatz und der richtigen Begleitung echte Veränderungen möglich sind.

Einfühlsame Begleitung – Schritt für Schritt

In unserer Praxis ist es uns wichtig, die Patienten dort abzuholen, wo sie stehen. Wir wissen, dass CFS nicht nur den Körper betrifft, sondern auch die Psyche stark belastet. Das Gefühl, ernst genommen zu werden, ist oft der erste Schritt zur Besserung.

Wenn du dich erschöpft fühlst und den Verdacht hast, an CFS zu leiden, möchten wir dir sagen: Es gibt Wege, dir zu helfen. Du bist nicht allein – und wir sind an deiner Seite. 💛

 
 
 

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